МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
04 Июля 2010 года

Predigt am 5. Sonntag nach Trinitatis


1.Kor.1,18-25: Brüder! Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden. Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.

Liebe Brüder und Schwestern,

Wovor haben wir eigentlich noch Angst? Als Kinder haben wir Angst vor Dunkelheit. Als Erwachsene – haben wir Angst davor, daß man uns auslacht, daß man sich über uns lustig macht. Wir alle wollen nicht der/die Dumme sein.

Wollen wir ehrlich miteinander sein – uns geht ja auch nicht viel anders, als Griechen und Juden von damals? Haben wir doch keine Sehnsucht nach Stärke – nach einer „starken Hand“ als Staatsoberhaupt oder um wie viel mehr - nach einem starken – und – sofort eingreifenden Gott? Denken wir nicht im Geheimen, dass es uns eigentlich hätte besser gehen können, wenn wir uns schon einmal für Christus entschieden haben? Nehmen wir nicht als persönliche Beleidigung all die Kritik der neuen Heiden, die sie am Christentum ausüben? Warum greift der Sohn Gottes nicht ein?

Christus am Kreuz ist das Abbild vollkommener Ohnmacht. Er ist aller Bosheit wehrlos ausgeliefert und aller Gewalt der Menschen preisgegeben. Es war eine Freude der Mächtigen, die sich so oft an Jesu vollmächtigen Worten und Taten geärgert hatten, den nun gänzlich Machtlosen aller Öffentlichkeit zu zeigen, und zugleich ihre Rache dafür, daß sie ihn nicht hatten überwinden können. So ist es immer in der Geschichte der Menschheit gewesen, und in der Lebensgeschichte Jesu war es nicht anders.

Und Paulus schreibt: Wir aber predigen den gekreuzigten Christus: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Dummheit 1.Kor.1,23

Jesus stellt sich ganz hinein in die Geschichte dieser sündigen Menschheit, auch dadurch, daß er unter ihr leidet und sich verhöhnen läßt.

Jesus hat andere Maßstäbe. Menschliche Stärke hat er einmal verurteilt: Wer das Schwert nimmt, soll durchs Schwert umkommen. Jesus hängt am Kreuz neben zwei echten Verbrechern, Er leidet mit.

Dieses selbe Kreuz, das Jesus als den Ohnmächtigen zeigt, steht heute zu ungezählten Millionen in allen Teilen der Erde da, wo die Ohnmacht des Menschen am deutlichsten sichtbar wird, auf den Gräbern. Wie groß muß die Macht sein, die die Menschen bewogen hat, das Kreuz gerade an diesen Platz zu stellen und auf den Gekreuzigten gerade an der Stelle hinzuweisen, wo alle menschliche Größe aufhört!

Nur vom Kreuz und vom Gekreuzigten her erkennt der Mensch die Wahrheit über sich selbst und die Welt.

Vom Kreuz her kann unser Glaube erneuert werden, darum soll es das Bemühen unseres Lebens sein, den gekreuzigten Christus zu verkündigen. Damit anderen Menschen geholfen werde. Vom Gekreuzigten her beginnt die Neugestaltung des Menschen, der Gemeinde und der Welt. So hat Gott es gewollt. So hat es Christus offenbart. So haben die Apostel es verkündigt. Auch uns, gerade uns und der Welt von heute! Sie steht in einem heißen Ringen um ihre Neugestaltung. Wir wissen zwar, daß sie eine vorübergehende Welt ist, auf die neue Welt hin. Aber gerade deswegen dürfen wir als Christen sie nicht sich selbst überlassen. Wir sind verpflichtet, ihr den gekreuzigten Christus zu verkündigen, weil nur der Gekreuzigte das tragende Fundament für ein neues Volk Gottes sein kann. Wir wissen um die Widerstände in der Weit; aber wir wissen erst recht um den Plan Gottes: Sie soll durch Jesus Christus aus etwas Vorübergehendem in eine herrliche Ewigkeit verwandelt werden. Menschen von Fleisch und Blut wie wir dürfen durch die Verkündigung des gekreuzigten Christus mithelfen, daß Menschen in der Welt ihren festen Standort gewinnen und sich um nichts mehr ängstigen müssen, weil sie wissen, daß sie eine gesicherte und herrliche Zukunft haben: die Herrlichkeit Gottes. Amen.


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