МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
15 Сентября 2010 года
Predigt in der Vesper am Mittwoch der 15. Woche nach Trinitatis
So ist's ja besser zu zweien als allein;... Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Prediger 4, 9 und 10a
Schöner kann man kaum beschreiben, was eine Freundschaft ausmacht. Aber das gleiche kann man wohl von einer christliche Ehe sagen: Ein Mann und eine Frau leben gemeinsam ein Leben, weil es zu zweit einfach viel leichter ist. Gott selbst hatte das schon im Paradies bemerkt: »Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei.«
Freude und Leid über Jahrzehnte mit der eigenen Frau oder dem eigenen Mann zu teilen, das ist sicher oft mühsam. Aber Gott gibt einen guten Lohn für lebenslange Treue, Geduld und Hilfe: Wenn einer fällt oder vor Schwäche zusammenbricht, dann bleibt er nicht einsam am Boden liegen, sondern findet Hilfe beim anderen.
Zweisamkeit ist gut gegen Einsamkeit - sei es im Krankenhaus, beim Streit mit den Nachbarn oder im Kummer wegen der Kinder. Gott hat die Ehe erfunden. Und es ist eine seiner besten Erfindungen überhaupt. Nicht nur, daß Mann und Frau »beieinander liegen und sich wärmen«, wie Salomo so fein, aber deutlich schreibt. Es geht um viel mehr!
Ich habe mal ein Bild gesehen, das dies verdeutlicht: Ein querschnittsgelähmter Mann sitzt im Rollstuhl und wird von seiner blinden Frau auf einem Weg geschoben, der steil nach oben in den Himmel führt. - Keiner schafft es allein. Aber zu zweit geht es leichter in den Himmel, zu Gott. Mann und Frau lesen gemeinsam in der Bibel, beten und singen zusammen, ermahnen und trösten einander eben auch in geistlichen Dingen. Es ist wirklich gut, auch auf dem Weg in den Himmel einen »Gesellen« zu haben. Darum ist jede christliche Ehe eine Dreierbeziehung: ein Mann und eine Frau - gemeinsam gestützt und getröstet von Christus. Nur wo soll man einen solchen Gefährten hernehmen?