МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
15 Октября 2010 года
Vesper am Freitag den 15.10.10
Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des Herrn Wort? Laß es doch kommen!«
Jerermia 17, 15
Hochmut kommt vor dem Fall! So auch hier. Jeremia muß seinem Volk in Gottes Auftrag verkünden, dass Jerusalem zerstört und das Volk weggeführt, verschleppt wird. Warum? Weil es Gott nicht mehr vertraut, sondern Hilfe bei Menschen oder anderen Göttern sucht. Jeremias Verkündigung führt nun nicht dazu, dass das Volk sich zu Gott bekehrt und bei ihm Hilfe sucht. Ganz im Gegenteil: Jeremia erntet nur Spott, weil nichts darauf hindeutet, daß eintritt, was er vorhergesagt hat. Dem Augenschein nach läßt Gott den Jeremia hier hängen - so sieht das wenigstens für die Leute aus, die Jeremia zugehört hatten. Und wie wir lesen können, fangen sie an, Gott selbst zu verspotten. »Laß Gottes Wort doch kommen!«, rufen sie. Und es ist gekommen; was Jeremia angekündigt hatte, ist eingetreten: Jerusalem wurde zerstört und das Volk Israel in die Fremde verschleppt. Jeremia weiß hier gegen den Augenschein, daß er sich auf Gott und sein Wort verlassen kann. Aber er leidet unter dem Spott, der ihn Tag für Tag trifft. Er leidet so sehr darunter, daß er inzwischen schon den Untergang Jerusalems herbeisehnt. Erst das würde dem Spott ein Ende bereiten. Alle würden dann sehen, daß er Gottes Prophet ist. Jeremia sucht also Hilfe, und er sucht sie bei Gott. Er klagt Gott sein Leid. Gegen den Augenschein setzt er sein Vertrauen allein auf das, was Gott gesagt hat. Was mache ich, wenn ich leide und Hilfe brauche? Klage ich Gott mein Leid und bitte ihn um Beistand? Befehle ich mich Gottes Führung an? Vertraue ich in meinem Leben auf das, was Gott in seinem Wort verspricht? Gott will helfen! Gott will heilen! Das tut er nicht immer so, wie wir uns das vorstellen, aber er ist da Gott ist da, wenn wir ihn brauchen!