МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
06 Декабря 2009 года

2. Advent 2009


Predigttext Jak. 5,7+8

Liebe Gemeinde,

Der Text ist kurz und das Thema klar: es geht um die Zukunft des Herrn und um die Ungeduld in den Gemeinden. Wann beginnt sie, die Zukunft des Herrn? Werden wir sie noch erleben? Ist es sinnvoll, darauf zu warten, oder handelt es sich um ein Missverständnis? Muss man die Worte Jesu nicht irgendwie umdeuten?

Eine Verunsicherung hat die Gemeinden der jüdischen Diaspora ergriffen. Das Feuer der ersten Liebe ist merklich erkaltet.

Jakobus, der Apostel und Bruder des Herrn, ist bemüht, in diesen Gemeinden Klarheit zu schaffen. Das Ganze als einen Läuterungsprozess zu begreifen. Er appelliert und ermahnt die Gemeinde, diese ihr auferlegte Spannung zu ertragen: es geht um das „Schon und Noch nicht" des Evangeliums. Wir sind schon Gottes Kinder, aber noch nicht daheim. Die Zukunft des Herrn ist uns gewiss, aber sie kommt erst noch. Die Verheißungen sind uns gegeben, aber noch nicht ihre Erfüllung. Die Zukunft des Herrn hat schon begonnen, aber ihre Vollendung steht noch aus.

Diese Spannung ist schwer zu ertragen. Auch heute noch. Aber damals ganz besonders, in einer Zeit politischer Umbrüche und Unsicherheit. In den Gemeinden war das besonders spürbar. Zwischen Armen und Reichen, Starken und Schwachen, Juden und Heidenchristen, da gärte es.

Theoretisch war alles allen klar: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe...". Aber praktisch klaffte vieles auseinander. Soziale, ethnische und geistliche Probleme schafften Unfrieden. Ähnlich wie bei uns auch noch in vielen Gemeinden.

In welcher Sprache soll man singen, beten, predigen? Im Himmel wird es nur eine Sprache geben. Aber noch sind wir auf Erden. Da möchte jeder nur das Seine hören und haben, wie man es gewöhnt ist. Solche und ähnliche Situationen werden oft nach egoistischen Prinzipien entschieden. Nicht im Blick auf die Zukunft des Herrn, der den Seinen eine andere Lebensregel hinterließ.

Daran erinnert uns der Apostel: Orientiert euch am Beispiel des Herrn. Er hat uns Geduld und Gehorsam vorgelebt. Daran soll man Christen erkennen, dass sie Liebe untereinander praktizieren - als Licht und Salz dieser Welt. Daran will auch der kommende Herr die Seinen erkennen, dass sie ihm entgegen leben. Er ist uns nahe -wie nahe sind wir ihm? Diese Frage ist wichtiger als die Frage nach der Zeit seiner Zukunft.

Obzwar die Zeichen der Zeit sein Kommen andeuten, hat sich noch lange nicht alles erfüllt, was vorausgesagt ist in der Heiligen Schrift. Gottes Uhren gehen anders als die unseren. Noch immer sammelt der große Hirte seine Herde aus allen Nationen, durch alle Zeiten hindurch.

Und wir gehören dazu, liebe Gemeinde, als die Gemeinschaft der Heiligen. Und wenn die Zahl seiner Heiligen erfüllt ist, dann wird er kommen und sich ihnen offenbaren.

Aber niemand kennt schon jetzt die Zahl der Erfüllung, und niemand den Zeitpunkt. Es bleibt ein Geheimnis Gottes.

Bis dahin ist den Seinen eine Disziplin auferlegt, und die heißt GEDULD. Nur sie bringt reife Früchte hervor, wie überall in Gottes Schöpfung. Sie ist ein Kind guter Eltern. Ihr Vater heißt GLAUBE und ihre Mutter LIEBE. Das hat uns Christus, der Herr, so vorgelebt. Ihm lasst uns folgen. Es gibt keinen besseren Weg, um auf Erden gesegnet zu sein und im Himmel Erfüllung zu finden.

Amen


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