МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
07 Марта 2010 года

Predigt am 3. Sonntag der Fastenzeit (Oculi)


Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt. Von Unzucht aber und Schamlosigkeit jeder Art oder von Habgier soll bei euch, wie es sich für Heilige gehört, nicht einmal die Rede sein. Auch Sittenlosigkeit und albernes oder zweideutiges Geschwätz schickt sich nicht für euch, sondern Dankbarkeit. Denn das sollt ihr wissen: Kein unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch - das heißt kein Götzendiener - erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes. Niemand täusche euch mit leeren Worten: All das zieht auf die Ungehorsamen den Zorn Gottes herab. Habt darum nichts mit ihnen gemein! Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. (Eph.5,1-9)

Перевод: Проповедь в третье восресенье великого поста (Oculi)

Wir Bewohner von Moskau atmen immer auf, wenn der Winter mit seiner Kälte und Finsternis vorüber ist, die Sonne höher steigt und ihre wärmenden Strahlen Leben wecken. Sie beleben auch den Menschen. Darüber freuen wir uns und fragen uns selbst, wozu ein so langer und kalter Winter gut sein kann. Aber je dunkler die Nacht, um so heller leuchtet das Licht.

Sicher hat Paulus, als er seiner Gemeinde die obigen Worte schrieb, an die Worte Jesu gedacht: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Da steht wirklich und wahrhaftig: „Ihr seid Licht“ und nicht: „Ihr sollt Licht sein“. Überall fielen die Christen auf. Schon damals in Ephesus. Die ganze Stadt hatte sich aufgeregt, daß sie den Stadtgötzen, die „große Diana“, nicht anbeteten. Sie machten einfach nicht mit. Wie konnten sie auch! Sie beteten allein Christus an, ihren Erlöser und Herrn. Ein halbes Jahrhundert später schreibt Plinius, der kaiserliche Statthalter in Kleinasien, dass trotz des Verbots, Christ zu sein, die Tempel der Heiden veröden und kaum noch Opfer dargebracht werden. Er muss die Christen »ihres hartnäckigen und unbeugsamen Ungehorsams wegen« verurteilen und muss doch zugeben: Wenn ich sie bei ihrer großen Zahl weiterhin verurteile, beraube ich meine Provinz der besten Bürger. Der Heide, der Gegner der Christen, muss es seinem Kaiser in Rom bezeugen: Es sind unter ihnen keine Diebe, keine Straßenräuber, keine Ehebrecher, keine Leute, die gegen Treu und Glauben verstoßen. Nur, sie sind Christen! Jesus ist Licht, das Licht der Welt. Und wir sind auch Licht. Jesus hat es zu seinen Jüngern gesagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Das gilt, daran ist nicht zu deuteln. Aber, so wenden wir ein, da war Judas, der Verräter. Da war doch Petrus, der Jesus verleugnete. Wo ist da Licht? Gewiß, da ist keines, sondern schreckliche Finsternis. Die Jünger haben kein Licht in sich. Es wäre sinnlos, den Jüngern in ihrer schrecklichen Finsternis zuzurufen: „Wandelt wie die Kinder des Lichtes!“ Es wäre ebenso sinnlos, wenn wir uns das gegenseitig sagten. Wir selber können aus unserer Finsternis kein Licht machen. Dazu fehlt uns jede Voraussetzung. Wie aber dann? Paulus sagt es ganz klar: „Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben.“

Ob wir das an uns geschehen lassen? Aber wollen wir ehrlich sein - wer von uns möchte schon, dass sein Leben bis in die letzten Winkel hinein durchleuchtet wird? Es ist so gut zu begreifen, dass Johannes feststellt, die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht. Und trotzdem - denn bei Gott ist kein Ding unmöglich - kann Paulus seiner Gemeinde in Ephesus schreiben: »Ihr wäret Finsternis; nun aber seid ihr Licht.« Hinter ihnen lag das Ereignis der Verwandlung, die Gott an ihnen hatte geschehen lassen. Gott, der da sprach: »Es werde Licht!«, hat auch Macht, die Finsternis der ganzen Welt zu erhellen. Darum hat er das Licht in die Welt gestellt, Jesus! Durch ihn war es in den Herzen der Epheser hell geworden. Durch ihn hatten sie erkannt, daß sie Finsternis waren - ohne Güte, ohne Gerechtigkeit, ohne Wahrheit. Zugleich aber erlebten sie auch, was Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit sind. Deswegen hatten sie sich taufen lassen und Jesus als ihren neuen Herrn angenommen. Dadurch war ein heller Schein in ihre Herzen gekommen, sie selber waren ein Licht geworden.

Darauf kommt es an. Die Jünger wollten es noch mitten in ihrer Verzweiflung. Judas wollte es zu spät und konnte es nicht mehr. Welch eine grausige Möglichkeit, sich für die Finsternis entscheiden zu können. Sie lauert auf uns immer und überall. Der Teufel sucht, wen er verschlinge. Aber Gott sucht erst recht. Wie hat der Heiland das in seinem ganzen Leben und Sterben dargestellt und in den Gleichnissen vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Groschen und vom verlorenen Sohn uns vor die Augen gemalt. Jesus selbst möchte gern in jedem von uns dies Licht anzünden, das nie verlischt.

Und dieses Licht vertreibt die inwendige Finsternis. Das Licht tritt an ihre Stelle. Es erleuchtet das Herz und die Augen von innen her und damit den ganzen Menschen. Der Mensch fängt an zu strahlen. Er blüht auf. Das hat mit dem Lebensalter nichts zu tun, von den Jahren hängt das nicht ab und auch nicht von der Jahreszeit, sondern nur davon, dass das Licht Jesu eingelassen wird und die inwendige Finsternis vertreiben darf, bis nichts Dunkles übriggeblieben ist.

Früher einmal war es anders. Das war zu der Zeit, als Menschen von Jesus noch nichts wussten und keinen Umgang mit ihm hatten. Da war ihnen nicht einmal bewusst, dass sie in Finsternis waren. Wer das Licht nicht kennt, der kann auch nicht wissen, was Finsternis ist. Wer Jesus nicht kennt, der weiß eben nicht, was Licht, und damit auch nicht, was ein strahlender Mensch ist. „Ich bin das Licht der Welt“, sagt Jesus von sich selber, und: „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt er von seinen Jüngern. Er kann es nur deswegen sagen, weil er das Licht ihres Lebens geworden ist.

Es kann ja nicht dunkel bleiben in Menschen, die sich in Jesu Licht stellen. Gott will auch uns heute noch anrühren und diese Verwandlung an uns geschehen lassen, damit wir in dieser Welt leuchten. Amen.


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