МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
21 Марта 2010 года

Geistliche Ansprache vor dem Orgelkonzert am Sontag der 5. Fastenwoche


Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13, 14)

Перевод: Пастырское слово перед органным концертом в 5-е воскресенье после Великого поста

Ein wenig deprimierend ist diese Erkenntnis ja schon, daß nichts bleibt, daß eben alles vergänglich ist. Deshalb ist es auch nur zu verständlich, daß wir versuchen, diese bittere Erkenntnis so oft wie möglich von uns wegzuschieben.

Nur, wenn man es recht bedenkt: wer sich im Geheimen wünscht, daß alles so bleibt, wie es jetzt ist, dem geht es wahrscheinlich im Moment sowieso ziemlich gut, sonst würde er sich ja die Verlängerung des Zustandes, so wie er jetzt nun einmal ist, nicht wünschen.

Es kann natürlich auch die Angst im Hintergrund stehen, daß alles noch viel schlimmer werden kann, also daß jede Neuigkeit eine schlechte ist oder man zumindest eine schlechte erwartet.

Aber wer die Veränderung nicht will, der will auch nicht das Leben. Und Leben bedeutet eben auch, sich immer wieder neu einstellen zu müssen auf das, was sich entwickelt oder ergeben hat.

Die Bibel weiß und erzählt von dem Gott der Geschichte und der Geschichten. In allem Werden und Vergehen und Neuentstehen ist Gott dabei, in allen Veränderungen ist Gott gegenwärtig.

Früher, in den alten Zeiten, wußte man noch mehr davon und sah das Leben als Pilgerreise, deren Ziel es schließlich war, das letzte Tor zu durchschreiten. Auf diesen Augenblick des Todes und des Neubeginns waren viele religiöse Bräuche ausgerichtet.

Und zur Vorbereitung auf dieses Ziel gehörte es, das Loslassen zu lernen, das sich Verabschieden zu lernen, in Würde und Trauer und immer auch in der Hoffnung, daß man ja nur Kleineres weggibt, um das Größere zu erlangen. Amen.


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