МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
27 Марта 2010 года
Geistliche Ansprache vor dem Orgelkonzert
Kaiphas sprach zu ihnen: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe. Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in dem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk und nicht für das Volk aHein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Johannes 11, 49-5.1
Manch einer spricht in eigener Sache, betreibt aber dabei das Werk seines Gegenübers. Und natürlich ist er überzeugt davon, der eigenen Sache bestmöglich zu dienen.
Kaiphas ist so einer. Als Hoherpriester trägt er die Verantwortung für das religiöse Leben in Israel. Sollte es wegen der Machenschaften dieses Jesus von Nazareth aus den Fugen geraten und die von den Römern erlaubten Geleise verlassen, würden die Römer die Vorrechte der Juden streichen. Mit Tempel und Religion aber stand der Zusammenhalt des ganzen Volkes auf dem Spiel. Jedes Risiko wäre dabei unverantwortlich. So ist die Entscheidung staatsmännisch: Besser einer stirbt für das Volk, als daß alle verderben. So wird es beschlossen. - Genau darin aber wird Kaiphas ungewollt zum Werkzeug Gottes. »Einer« soll sterben für das Volk. Und noch mehr - auch für die verstreuten Kinder Gottes in aller Welt.
An dieser Stelle hat Kaiphas eine Entscheidung getroffen, die mich heute mit einschließt. Ich bin eines der »verstreuten Kinder Gottes in aller Welt.« Mir gilt der Sühnetod Jesu. Wegen mir hat Gott seine Entscheidung in dieser Weise getroffen. Auch durch den Mund des Kaiphas, dessen Ansinnen sich gegen Jesus richtet, der aber für Gottes Sache und somit für mich und für dich handeln muß.