Перевод: Пастырское слово перед органным концертом

Zuerst war er ein strahlender Kriegsheld, dann ist er zu einer Gottheit aufgestiegen. Die Bewunderung der Menschen für diesen »Gott« nährt sich von den (oft erdachten) Heldentaten zu Lebzeiten. - So oder zumindest so ähnlich erfahre ich die Entstehung vieler Religionen aus fernen Ländern.

Ganz anders kennen wir es von unserem Herrn Jesus Christus. Selbst bei seinem feierlichen Einzug in Jerusalem bedient er sich eines geliehenen Esels. Seine Anhängerschar lernt ihn in seiner Leidenszeit kennen als das geduldige Lamm, das den vorgezeichneten Weg zur Schlachtbank geführt wird. Die Menschen, für die er freiwillig in den Tod geht, schlagen ihn und spucken ihn an. Verleumdungen und Haß bringen ihn zu Tode. Wahrlich -das ist nicht die Geschichte eines Helden, aus dem man Götzen schnitzt. Gerade umgekehrt geht Gott seinen Weg zu uns. Der Sohn des ewigen Vaters hat sein Leben von vornherein angetreten unter den Vorzeichen des Leidens und des Opfers. Er ist vor unseren Augen und mit der Verachtung der Menschen den niedrigsten Weg gegangen, um uns Sünder zu retten.

Seine Jünger haben bis heute daran zu lernen, daß es ihnen nicht viel anders ergehen kann als ihrem Meister. Das ist nicht leicht. Sich zu Jesus zu halten am Sonntag und erst recht im Alltag kostet Kraft. Wer wird schon gerne belächelt und gilt gerne als »weltfremd«? Wir aber schnitzen uns keine Götzen selber, auch keinen Leidensgott. Dieser Jesus von Nazareth ist uns so von Gott gegeben als der Herr, der uns auf den einzig richtigen Weg führt. Wer immer dabei müde oder mutlos wird, darf auf ihn sehen, auf seinen Weg vom Kreuz zur Krone und darf wissen: Er möchte uns alle an seinem ewigen Tisch haben, ohne Tod und ohne Not.