МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
17 Апреля 2010 года
Geistliche Ansprache vor dem Orgelkonzert
Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten. Hebräer 13, 20 und 21a
Wie reden wir Gott im Gebet an? Mit der kargen Anrede »Gott«? Oder sagen wir »Lieber Gott«, »Herr« oder »Lieber Vater im Himmel«? Aus dem Hebräerbrief kommt uns der Titel »Gott des Friedens« entgegen. Er gehört zum Segensgebet, wie er oft gegen Ende eines Briefes im Neuen Testament zu finden ist. Vielen ist gewiß der sogenannte Kanzelsegen bekannt: »Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.« (Philipper 4, 7).
Merken wir, was für eine wunderbare Aussage das ist, daß Gott ein Gott des Friedens ist? Gibt es ein höheres Gut - im Weltmaßstab wie im persönlichen Leben? Welche Unruhe kommt täglich über mich, weil ich mich z. B. um nahestehende Menschen sorge oder Zukunftsängste mich einschüchtern, Ängste vor einem schier unüberwindlichen Berg von Arbeit, vor möglichen Lasten, die mir aufgebürdet werden könnten, oder vor Mitmenschen – was angesichts der leider fast üblich gewordenen Terroranschläge von niemandem als Wunder wahrgenommen wird? Welch ein Geschenk ist es, wenn Gott mich in seinen Frieden hüllt, mich darüber still werden läßt!
Dieser Friedenssinn Gottes ist mir von Jesus aufgezeigt worden. Darum ist er der »große Hirte«, der Größte, nicht vergleichbar mit jemand anderem. Und er ist groß, weil er durch das Todesgeschehen hindurchführt, so wie ein guter Hirte seinen verschreckten Schafen durchs dunkle Tal vorangeht.
Er hat sich mit uns als irrenden und gefährdeten Menschen als der Gute Hirte für immer verbunden. Sein Leben und sein Todesleiden, was in abkürzender Weise mit dem Wort »Blut« bezeichnet wird, hat das besiegelt. An diesem Geschehen brauchen wir nicht herumzudeuteln, sondern dürfen es für uns gelten lassen. An diesem Frieden gesund und heil geworden, sind wir tüchtig zu allem Guten. Amen.