Перевод: Пастырское слово перед концертом

Luther hat einmal ironisch aufgelistet, wie ein Prediger zu sein habe, damit ihn die Welt mag: Er müs§e eine feine Aussprache haben, Gelehrsamkeit zeigen, ein gefälliges Aussehen ha­ben, damit er auch in der Damenwelt gut ankomme, eher Geld anbieten als Lohn annehmen und inhalt­lich das sagen, was man so gern hört.

Der Bote Gottes aber steht unter der heiligen Ver­ pflichtung, Gottes Botschaft ohne Abstriche, ohne Ansehen der Person und unter Absehung von zeit­geistigen Erwartungen auszurichten. Arnos hatte einen schweren Auftrag: Um 760 vor Christus blühte die Wirtschaft im Nordreich Israel. Wachsender Lebensstandard machte das Volk taub gegenüber dem Ruf zur Umkehr. Eine geistlich hohle religiöse Betriebsamkeit war ihm Garant ge­nug für eine lichte, heilvolle Zukunft. Soziale Ungerechtigkeit und religiöse Mißstände kamen nur im Bußruf des Propheten zur Sprache. Zu einer Umkehr zu Gott sah man keinen Anlaß. Unauf­haltsam nahm das Gericht seinen Lauf. Wenige Jahre später setzte Gott dem Nordreich durch die Assyrer ein Ende. s

Heute richtet Gott sein richtendes und rettendes Wort an uns. Der Schuldige, der sich nicht auf der Anklagebank weiß, wird einen Freispruch nicht verstehen. Verkündigung, die das Gericht ver­ schweigt, kann'das Evangelium nicht erstrahlen lassen. Wer der Bibel einen Schalldämpfer vor den Mund hält, um eigene, dem Zeitgeist geschuldete Gedanken zu verkünden, mißachtet Auftrag, Auf­traggeber und die Adressaten. Davor behüte uns Gott.