МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
21 Марта 2010 года

Predigt am 5. Sonntag der Fastenzeit (Judica)


Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden (Руикю 5,7-9)

Перевод: Judica – 5 воскресенье Великого Поста

Liebe Brüder und Schwestern!

Gott nimmt Sünde ganz ernst. Schon in Israel aber bildet er seine Vergebungsgnade vorab. Der Hohepriester hat das Amt, für die Sünden des Volkes Versöhnung zu erbitten. Gott nimmt seine Opfer an. Er nimmt Sünde so ernst, daß  er den Sohn sendet, zum vollkommenen Hohepriester, zum vollkommenen Opfer. Darin wird sein Vergebungswille ein für allemal deutlich.


5,7: Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.

Die Aussagen über Christus beeinträchtigen aber nicht seine Fähigkeit, mit Sündern mitzufühlen. Jesus hat in den Tagen seines irdischen Lebens die bittersten menschlichen Erfahrungen mitgemacht: Wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.  (4,15). Darum hat er Verständnis für die Menschheit in ihrer Stärke und in ihrer Schwäche. Aber woran denkt der heilige Apostel Paulus, wenn er anführt, daß Jesus Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht hat, der ihn von dem Tod erretten konnte“? Er denkt an den Gebetskampf Jesu in Gethsemane (Mt.26,36-46). Der lebendigen und hinreißenden Schilderung spürt man ab, wie tief der Verfasser von diesem Vorfall betroffen ist. Von schläfrigen Jüngern umgeben spricht der Herr: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber Von vornherein weiß er, was auf ihn kommen wird, und erschrickt. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. (Joh.12,27).

Es wird aber auch betont, daß  er erhört wurde, weil er Gott in Ehren hielt..

Dadurch, daß er betet, gibt er Gott die Ehre. Über eigene Wünsche hinaus erreicht er den Standpunkt, wo er hinzuzufügen weiß: doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Es ist dem Verfasser klar: Soll Christus in die Lage kommen, die, „die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mußten“ (2,15), zu erlösen, so muß er mit seiner eigenen Todesangst fertig werden.

Diese Stelle bringt den Leidenspsalm Jesu (Ps 22) in Erinnerung, besonders dessen Vers 25: „Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er's.“ Jesus ist es, der schreit, und er wird »erhört«, nicht so, daß er von seinem Leiden befreit, auch nicht so, daß er von dem Tod errettet, aber so, daß er aus dem Tod gerettet wird. Die gehorsame Ergebung Jesu in den Willen des Vaters wird - durch den Tod - mit der Herrlichkeit der Auferstehung gekrönt: „Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.“ (Joh.17,5) und „Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: «Jesus Christus ist der Herr» - zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,9-11).

Wiederum (Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete.  2,10) muß sich der heilige Apostel Paulus über die Konsequenzen der Fleischwerdung Christi wundern: So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt (5,8). Obwohl Christus der Sohn Gottes war und nicht nötig hatte, in die Schule des Leidens zu gehen, war er bereit, den Gehorsamsweg zu gehen. Dies bedeutet nicht, daß »Gehorsam« eine neue Aufgabe Christi ist. Es wird aber zum Ausdruck gebracht, daß der Gehorsam nicht selbstverständlich ist. »Gehorsam lernen« hängt mit den Bedingungen zusammen, die er durch die Fleischwerdung annahm. Je stärker die Prüfungen, desto stärker auch die Anforderungen an seinen Gehorsam. Im Falle Jesu geht es ja um den Gehorsam bis zum Tode am Kreuz:  Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. (Phil 2,8). Jesus hat das Leiden durchgestanden, das zu unserer Erlösung erforderlich war. So hat er lernen müssen, was es heißt, obwohl er von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht (2.Kor.5,21) zu werden. 

5,9:   Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden,«

Erst nachdem er alles, was ihm auferlegt wurde, mitgemacht hatte, ist Jesus vollendet. Es ist die Erfahrung des Leidens, das Jesus vollkommen fähig macht, der Erlöser der Menschheit zu werden. Er war vom Vater  »vollendet« dadurch, daß er in allem mit der menschlichen Natur bekannt wurde. So erfüllt er völlig die Forderungen, die an einen wahren Hohepriester gestellt werden müssen. Er ist fähig, mitzufühlen, von Gott wie Aaron berufen; und letztlich hat er sich selbst dargebracht, ein Opfer, das bedeutsamer als alle Tieropfer der atl. Hohepriester ist. Schlußfolgerung: Jesus ist der rechtmäßige, gültige Hohepriester.

Wie Jesus von Ewigkeit her Hohepriester ist, ist auch das Heil, das er schafft, ewig. Dies meint, daß das Heil erst in der zukünftigen Welt voll verwirklicht wird. Für alle, die ihm gehorsam sind, ist er der Urheber ewigen Heils geworden. Es liegt ein tiefer Sinn darin, daß der Gehorsam betont wird. Jesus hat selbst den Gehorsam gelernt. So ist er der Heiland derer, die ihm gehorsam sind, d. h. die bereit sind, Buße zu tun. Es geht doch um die Wiederherstellung der Gottes-gemeinschaft, die durch die Sünde zerbrochen ist. Durch sein gehorsames Leiden und Sterben hat Jesus die Sühne geschaffen, die den Zugang zum Vater eröffnet. Ihm gehorchen heißt also an ihn glauben, dem Weg folgen, den er vorgegangen ist.

Gott zwingt keinen. Gehorsam kann der sein und werden, der diese Botschaft hört und der aus dem Gehörten für sein eigenes Leben auch Konsequenzen zieht. Ein solches Hören, Gehorsam und tiefes Vertrauen gegenüber unserem Herrn, Meister und Urheber des Heiles verleihe uns der allmächtige Herr. Amen.


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